Im Zuge der Arbeit "you could throw a kaenga" erforsche ich Bewusstseinszustände, die im Zusammenhang mit Schlaf stehen. Ich interessiere mich dabei insbesondere für sogenannte Klarträume. Ein luzider Traum oder Klartraum ist ein Traum, in dem der/die Träumende sich bewusst wird, dass er/sie träumt, das heißt, ein Teil des Wachbewusstseins ist im Schlaf (meist im REM-Schlaf) aktiv. Je nach Übungsgrad kann in diesem Zustand die Traumumgebung und -handlung gesteuert werden.
In der ersten Phase des Projekts zog ich mich in eine Art Klausur zurück, um intensiv mit verschiedensten Techniken und Substanzen zu experimentieren, die beispielsweise beim Induzieren von luziden Träumen hilfreich sein sollen. Dabei probierte ich z.B. Uvuma Ohmlope (ein afrikanisches Traumkraut, verzehrbar als Tee oder speziell zubereitetes Schaumgetränk), Entada Rheedi (einer afrikanischen Bohne, deren Inhalt verzehrt oder geraucht werden kann) Chalea Zacatechichi (ein aztekisches Traumgras), Beifuß, Huperzine A und andere Substanzen und experimentierte beispielsweise mit Binauralen Beats und typischen Klartraumtechniken wie reality checks und WILD (wake induced lucid dreaming). Meine Erfahrungen dokumentierte ich mittels einer Vielzahl von Notizen, kleinformatiger Malereien und Zeichnungen. Dabei entstand ein 188-seitiges, tagebuchartiges Konvolut, eine Art Logbuch.
Die gesammelten Erfahrungen und das entstandene Material verarbeitete ich in einer zweiten Phase mithilfe des Mediums Virtual Reality. Dabei wurden 3D-Modelle, Photogrammetrie-Elemente, Sound, Text, Zeichnung und Videofragmente zu einem, aus fünf Szenerien bestehenden, digitalen Environment verbunden, das mithilfe einer VR-Brille und Controllern erkundet werden kann.
Ich interessiere sich dabei insbesondere für die Parallelen zwischen den beiden Erfahrungswelten (Klar-)Traum und virtuelle Realität, und die Möglichkeit, die individuelle Traumrealität durch immersive Medien für die Betrachtenden erfahrbar zu machen.