& SARAH HUBER
NEXUS PLEXUS
Installation, Video und Sound, 2024
Sarah Huber und Johanna Mangold beschäftigen sich in ihrer künstlerischen Kollaboration mit der Erforschung von Realitätsmodellen und Bewusstseinszuständen.
Sie nutzen das Konzept des Spiels als Instrument, um die Welt als komplexe Simulation zu begreifen. In ihrer künstlerischen Praxis verknüpfen sie archetypische Symbole, rituelle Motive und Elemente aus Science Fiction und Popkultur mit wissenschaftlichen und theoretischen Paradigmen. Sie untersuchen, wie rituelle Handlungen die Konnektivität zwischen Menschen, anderen Lebewesen und der Erde beeinflussen und welche Effekte dies auf das menschliche Bewusstsein hat. Die Mechanismen der Psyche und die Dynamiken körperlicher Interaktionen sind dabei wesentliche Forschungsfelder.
Durch ihren experimentellen Umgang mit heterogenen Informationsströmen kreieren sie poetische Werke, die die Betrachtenden dazu einladen, die Peripherien zwischen Realität und Fiktion, Bewusstsein und Traum, Wissenschaft und Mystik neu zu verhandeln.
… dass wir Ausstülpungen, individuelle Untereinheiten eines großen, höher entwickelten Wesens sind. Ein Wesen mit dem Willen, das Chaos zu verringern und Muster, Netzwerke jeglicher Farbe zu spinnen. Aus dem Drang, sich zu verbinden, wurden vielfältige Avatare erschaffen, mit welchen das Eine so tut, als sei es Viele, um uns für anregende Selbstgespräche zu nutzen. Interaktion zwischen zwei Einheiten beschleunigt das Wachstum und im besten Fall die Qualität dieser Realität.
Durch das Hin- und Herspringen zwischen der Ansicht des großen Ganzen und den Positionen der Untereinheiten fühlen wir uns ein. Wir verhandeln neu. Wir bewegen uns. Wir tauchen auf, und wir tauchen ab …
AusstelIungsansicht Wunderkammer Naturalia Artificialia Stuttgart, 2024
Zwei-Kanal-Video, Sound, Text, 12:50min, 2024
Die Arbeit NEXUS PLEXUS besteht aus einer Holzkonstruktion, Kleinplastiken und einer Zwei-Kanal-Video-Installation mit Sound.
Das Holzobjekt, das durch die ausgeschnitzten Linien, Bleistiftzeichnungen und Anordnung von Linien und Symbolen wie ein Spielbrett anmutet, wird von einer Vielzahl von Kleinplastiken besiedelt. Die Linien und Symbole repräsentieren die Knotenpunkte eines Netzwerks, mit denen die Objekte als Verkörperungen verschiedener Archetypen und Bewusstseinsszuständen in symbolische Interaktion treten und verschiedene Prozesse des Bewusstseins abbilden.
Das Zwei-Kanal-Video, das auf zwei nebeneinander platzierten Bildschirmen abgespielt wird, zeigt verschiedene Sequenzen, darunter performative Elemente, sowie 2D- und 3D-Animationen, die sich zu einer collageartigen Komposition verbinden. Diese wird von analogen Synthesizer-Kompositionen und gesprochenem Text begleitet.
Die Arbeit spielt zum Einen mit Simulationstheorien, wie die des Phsysikers Thomas Campbell, die besagt, dass wir Avatare in einer von einem höheren Bewusstsein geschaffenen Realität seien, und zeigt zum Anderen verschiedene, an Rituale oder Spiele erinnernde, Handlungen, als Möglichkeit, sich in dieser Welt zu verankern bzw. um Kontakt zu einer anderen, inneren Welt aufzunehmen.
NEXUS PLEXUS bewegt sich zwischen Wissenschaft, Magie und Science Fiction, und soll die Betrachterinnen einladen, spielerisch neue Perspektiven einzunehmen, was die Wahrnehmung unserer Realität betrifft.