in the forest
in the forest #1, Stills, Animation, Sound, Text, 03:46, 2021
In der Arbeit „in the forest #1“ beschäftige ich mich mit der interspezifischen Wechselbeziehung zwischen der in subtropischen und tropischen Wäldern beheimateten Ameisenart camponotus leonardi und dem Pilz ophicordyceps unilateralis. Die Arbeit poetisiert das Verhalten der beiden Lebewesen und deutet die parasitäre Beziehung zu einer vermeintlich toxischen Liaison zwischen Ameise und Pilz um. Die Videoarbeit verbindet filmisches Material und 2D-Animation mit Synthesizer-Sound und Text.
Der Pilz ophiocordyceps unilateralis ist ein Parasit, der das Exoskelett von Ameisen befällt, in ihnen wächst, ihr Verhalten manipuliert und das infizierte Insekt an einen, dem Pilz optimale Lebensbedingungen bietenden, Platz führt. Dort angekommen, stirbt die Ameise und der Pilz gedeiht weiter in ihr, bildet neue Fruchtkörper und Sporen, die wiederum weitere Ameisen befallen.
in the forest, mixed media, kleine Objekte, 2022
Bei den kleinplastischen Arbeiten der Reihe "in the forest" verbinde ich wesensfremde Materialien miteinander, Künstliches mit Natürlichem, Handgeformtes mit virtuell Konstruiertem. Diese Kontraste transportieren auch den Inhalt der Arbeit - zwei verschiedenartige Lebewesen gehen mehr oder weniger symbiotische Beziehungen miteinander ein. Teilweise tragen beide Positionen einen Nutzen daraus, teils wird eine Seite von der anderen ausgenutzt oder gar bis zum Tod hin ausgebeutet. Die Objekte bewegen sich formal zwischen körperlichen und abstrakten Formen, sind inspiriert von existierenden Parasiten, bilden diese jedoch nicht konkret ab, sondern vermitteln eher die Thematik der Verschmelzung, der Vereinnahmung, der Invasion, des Kampfes oder des Tanzens zwischen Lebewesen bzw. Material.
Die Serie der digitalen Zeichnungen begleitet und erweitert die Kleinplastiken. Die bei den dreidimensionalen Arbeiten entstandenen Strukturen und Materialkompositionen werden hier aufgebrochen und in einfache Farb-und Formharmonien übersetzt. Der parasitäre Befall wird zum ästhetischen, scheinbar harmlosen Spiel abstrakter Elemente.